Göttliche Ungerechtigkeit? – Neue Sonderausstellung in Bonn

 

Screenshot-2018-5-8 Sonderausstellungen — Institut für Archäologie und KulturanthropologieDas 200. Jubiläum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und ihres Akademischen Kunstmuseums, der Antikensammlung der Universität, wird mit einer großen Sonderausstellung begangen. Die Präsentation ‚Göttliche Ungerechtigkeit? Strafen und Glaubensprüfungen als Themen antiker und frühchristlicher Kunst’ wird vom 6. Mai bis zum 28. Oktober 2018 zu sehen sein.

Die Ausstellung, die von den Fächern Klassische Archäologie und Christliche Archäologie bestritten wird (Verantwortliche Dr. Kornelia Kressirer, Prof. Dr. Frank Rumscheid, Prof. Dr. Sabine Schrenk), widmet sich dem komplexen Thema ,Göttliche Ungerechtigkeit‘.

Thema sind antike Mythen und Erzählungen aus dem Alten Testament, die grausame Strafen und Glaubensproben der Götter bzw. des jüdischen Gottes persönlich unschuldigen Menschen gegenüber thematisieren oder ungerecht wirkendes Verhalten gegenüber weniger mächtigen Wesen zum Inhalt haben. Strafen wie die Hinrichtung der Niobiden durch Apollon und Artemis oder die verlangte Opferung Isaaks durch Abraham erscheinen dem heutigen Betrachter und Leser maßlos und mitunter willkürlich. Nach antiker Vorstellung wurde jedoch durch diese Demonstration göttlicher Überlegenheit die Weltordnung verteidigt, die durch Zweifel an der göttlichen Macht oder durch menschliche Hybris in Gefahr gerät.

Ungeachtet ihrer oder vielleicht auch gerade wegen ihrer Problematik haben die Geschichten von der Antike bis heute in vielfältiger Art und Weise Bildkunst, Literatur und Theater angeregt.

Die Ausstellung stellt die schriftlichen Überlieferungen der Mythen und biblischen Erzählungen vor und präsentiert zahlreiche Bildzeugnisse entsprechender Thematik im Original, Abguss und Foto. Die Kunstwerke stammen aus unterschiedlichen Zeiten, Kulturräumen und Verwendungskontexten. Zu sehen sind etwa Skulpturen und Reliefs, Vasen- und Buchmalereien, Bronze- und Glaswerke, die in Griechenland, Rom, Etrurien, im Nahen Osten und ebenso in den Römischen Provinzen am Rhein entstanden sind.

Neben den Exponaten des Akademischen Kunstmuseums sind Leihgaben aus Augsburg, Berlin, Bochum, Bonn, Hamburg, Heidelberg, Köln, Mainz, München, Trier und Würzburg zu besichtigen, darunter die früheste erhaltene Niobidendarstellung oder seltene Elfenbein- und Glasobjekte.

Zur Ausstellung wird ein umfangreicher Begleitband erscheinen.

Ausstellung und Katalog werden finanziell unterstützt von der Universität Bonn, dem Erzbistum Köln, der Universitätsgesellschaft Bonn, der Sparkasse KölnBonn, der HypZert, der Bonner Universitätsstiftung und dem Förderverein des Akademischen Kunstmuseums.

Weitere Details und Informationen zum Begleitprogramm HIER!

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